Meilensteine der Vereinshistorie

Die Anfänge des Vereinslebens

Als am 29. September 1895 – auf Initiative des Lehrers Anton Bauer mit Unterstützung von Vitus Ludwig, Andreas Keller und Franz Dill – 29 junge Karlburger den Turnverein Karlburg gründeten, konnte niemand die Entwicklung dieses neuen Vereins zum TSV 1895 Karlburg e.V. voraussehen. Die ersten Bestrebungen, neben dem Turnen die Sportart Fußball einzuführen, sind aus dem Jahr 1921 verbürgt. Sie wurden vom bestehenden Turnverein nicht gewollt und unterstützt. Nachdem in den nachfolgenden Jahren ein Fußballplatz gefunden war, kam es 1926 folgerichtig zur Gründung eines eigenen Fußballvereins, der sich den Namen Sportverein Karlburg gab. Während die neue Sportart Fußball starken Zulauf hatte, kam es zu Austritten beim Turnverein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schlossen sich 1935 die beiden Ortsvereine auf politischen Druck unter dem Namen Turn- und Sportverein Karlburg zusammen. Nach den Wirren des 2. Weltkriegs wurde am 7. November 1947 gemäß Anweisung der Militärregierung dem Turn- und Sportverein die erforderliche Lizenz erteilt und der Sportbetrieb wieder aufgenommen.

Bau der Sporthalle 1952-1954

Schon wenige Jahre später machten sich die Vereinsmitglieder im Jahre 1952 daran, eine eigene Sporthalle für den Sportbetrieb zu errichten. Unter maßgeblicher Regie des damaligen 1. Vorsitzenden Oskar Kohl und des 2. Vorsitzenden Adolf Gehret entstand so bis zur Einweihung am Pfingstfest im Jahre 1954 die heute unter dem Namen „Karolingerhalle“ bekannte Karlburger Sporthalle. 

Da die Gemeinde Karlburg den Rohbau vom TSV übernommen hatte und für die Fertigstellung der Sporthalle gesorgt hatte, wurde sie letztlich anstelle des Vereins deren Eigentümerin. Um die Vorleistungen  abzugelten, wurde dem TSV Karlburg ein im Grundbuch gesichertes, vorrangiges und unentgeltliches Hallennutzungsrecht eingeräumt. Dieser für den TSV Karlburg immens wichtige Hallennutzungsvertrag vom 4. Januar 1958 wurde von den damaligen Vereinsverantwortlichen mit großer Weitsicht geschlossen. Trotz Eingemeindung in die Stadt Karlstadt besteht das vorrangige Nutzungsrecht des TSV bis heute unverändert fort. Im Laufe der Jahre hat sich die Sporthalle zu einer vielseitig nutzbaren Immobilie entwickelt. Neben der zweckgerichteten sportlichen Nutzung durch TSV, Schule und Sportgruppen wird die Karolingerhalle von der Karlburger Öffentlichkeit inzwischen auch für zahlreiche kulturelle und gesellige Veranstaltungen genutzt. Der eigens hierfür eingerichtete „Bürgersaal“ bietet optimale Möglichkeiten, ein vitales Gemeindeleben aufrechtzuerhalten.

Errichtung des Vereinsheims 1965/66

70 Jahre nach der Vereinsgründung beschloss die Vorstandschaft des TSV Karlburg im Jahre 1965, für die Vereinsmitglieder ein eigenes Vereinsheim zu bauen. Zuvor hatten insbesondere die Fußballer zunehmend unter fehlendem Komfort vor und nach den Spielen sowie Trainingseinheiten zu leiden. Seit Anbeginn der Fußballaktivitäten auf dem Hartplatz konnte man sich nur unter freiem Himmel im Garten der heutigen Gaststätte Zur Mainaussicht  mit in der Regel kaltem Wasser von Sand und Schweiß reinigen. Wenngleich die Gaststätte als Vereinsheim genutzt werden konnte, stiegen doch die Ansprüche der Vereinsmitglieder und damit der Drang, dem Vereinsleben eine eigene Heimat zu geben.

So wurde zunächst mit eher bescheidenem Zuschuss der Gemeinde ein geeignetes Baugrundstück in unmittelbarer südlicher Nachbarschaft zur Sporthalle gekauft. Abermals trieb Oskar Kohl als Vereinsverantwortlicher den Neubau maßgeblich voran. Dieser bestand aus zwei Umkleidekabinen mit jeweils eigenen Duschräumen, einer Schiedsrichterkabine, Toilettenanlagen sowie einer integrierten Gaststätte mit einer vollwertigen Küche für den kommerziellen Gebrauch. Im Obergeschoss des Gebäudes entstand zudem neben mehreren Vereinsräumlichkeiten eine Wohnung für künftige Vereinswirte bzw. Gaststättenpächter. Die vergleichsweise geringen Baukosten hatte der Verein dem unermüdlichen Einsatz und hoher Eigenleistungen vieler Freiwilliger zu verdanken. Zudem konnte die Maßnahme auch dank zahlreicher Spenden oder zinsloser Darlehen aus den eigenen Mitgliederreihen zu einem nicht geringen Teil eigenfinanziert werden. 

Mit der Fertigstellung und Einweihung des Vereinsheims am 15. und 16. Oktober 1966 konnten die Sportler vor und nach ihren Sportaktivitäten endlich adäquate Umkleideräumlichkeiten nutzen. Ebenso lud die neue TSV-Gaststätte am Sportgelände fortan nicht nur Sportler, Mitglieder oder Zuschauer, sondern die gesamte Karlburger Öffentlichkeit zum geselligen Verweilen in modernen Gastwirtschaftsräumlichkeiten ein. In den Folgejahren wurden sukzessiv bauliche Änderungen vorgenommen. Dazu zählen beispielsweise der Dachausbau des nördlichen Gebäudeteils oder die Modernisierung des Innenraums. Nach einem vom damaligen 1. Vorsitzenden Gerd Spengler geleiteten Um- und Anbau im Jahre 1987 stellt das Sportheim bis heute den Mittelpunkt des Vereinslebens dar.

Bau der Rasenspielfelder

Als der Main im Jahre 1970 der Karlburger Bevölkerung ein immenses Hochwasser bescherte, blieb auch der Hartplatz des TSV nicht unverschont. Mit viel Aufwand musste er über Monate hinweg saniert werden. Ein Jahr später schon stieg der TSV Karlburg mit seiner ersten Fußballmannschaft in die Landesliga auf. Für einen vermeintlich kleinen Dorfverein wie den TSV Karlburg stellte dies eine fast sensationelle sportliche Entwicklung dar. Und es sollte die Initialzündung sein für die weitere Verbesserung der sportlichen Infrastruktur. Schnell wurde den Verantwortlichen klar, dass der Sandplatz den stetig steigenden Ansprüchen der Spieler und Zuschauer zunehmend nicht mehr gerecht werden konnte.

Daher begann der Verein 1974 unter der Regie des damaligen ersten Vorsitzenden Manfred Schmitt mit dem Bau eines neuen Rasenplatzes südlich des Vereinsheims. Die Gemeinde überschrieb hierfür den Grund und Boden dem TSV. Abermals erbrachten die Mitglieder enorme freiwillige Eigenleistungen. Auch zahlreiche Karlburger Firmen und Gewerbetreibende griffen der Vereinsführung mit ihrer großzügigen Unterstützung tatkräftig unter die Arme. Sehr bemerkenswert war dabei der Einbau einer modernen Beregnungsanlage in das künftige Spielfeld. Kaum ein anderer Verein in der Gegend hatte zum damaligen Zeitpunkt eine derart automatisierte und komfortable Rasenbewässerungsanlage.

Am 15. August 1974 schließlich, kurz nach dem Abstieg aus der Landesliga, wurden die entscheidenden letzten Handgriffe angelegt. Schon vor 6 Uhr morgens machten sich 73 Vereinsmitglieder an die Arbeit, den Platz einzuebnen und Rasen anzusäen. Im Jahre 1976 schließlich wurde das neue Herzstück des Karlburger Fußballs im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80-jährigen Vereinsjubiläum des TSV eingeweiht. Im Laufe der Jahre wurde das Rasenspielfeld noch weiter aufgewertet. So wurden ringsum die Gehwege gepflastert und mit Zuschauerplanken versehen, die sukzessive mit einer inzwischen fast durchgängigen Bandenwerbung bestückt wurden. Zusätzlich erhielten die Ersatzspieler mitsamt Trainerstab überdachte Auswechselbänke. Darüber hinaus wurden im Laufe der Jahre ein festes Kassenhäuschen mit integriertem Bewirtungsraum sowie eine Abstellhalle für Gerätschaften gebaut und das Rasenspielfeld großflächig umzäunt. Die letzte Aufwertung erhielt die schöne Sportanlage durch die Installation einer elektronischen Anzeigentafel. Bis zum heutigen Tag stellt der damals angelegte Platz das Hauptspielfeld der Karlburger Fußballmannschaften dar. Dank rühriger und intensiver Pflege durch einzelne Vereinsmitglieder zählt der „Neue“, wie er von den Fußballern in Abgrenzung zum „Alten“ (Hartplatz) noch heute oft genannt wird, eines der schönsten Rasenspielfelder Main-Spessarts dar. Ein fast unmittelbar an die Karolingerbrücke angrenzender Trainingsrasenplatz komplettiert inzwischen das großzügige Sportgelände am Main, auf das der TSV Karlburg zu Recht stolz sein kann. Mit zwei Rasenplätzen und einem allwettertauglichen Sandplatz bieten sich den fußballbegeisterten TSV-Mitgliedern nun ideale Trainings- und Wettkampfbedingungen für nahezu jede Witterung.

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